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Was wird die Schule in den nächsten zehn Jahren verändern?


Peter Brichzin - Notebooklehrer Gymnasium Ottobrunn


Im Klassenzimmer der 9e im März 2022


Ein neuer Auftrag, ein neue Projektidee wird vorgestellt. Im Plenum werden in einem Brainstorming Ideen gesammelt und diese danach lebhaft diskutiert. Am Ende werden Ziele und Aufgaben in einem Projektauftrag schriftlich festgehalten Es bilden sich eigenständig fünf Teams: Funktionen wie Teamleitung, Dokumentation, Controlling werden festgelegt, Arbeitspläne mit klaren Aufgabenverteilungen werden erstellt und diese in der gemeinsamen Kommunikationsplattform für alle erreichbar abgelegt ….


… eine Woche später:


Ein Team ist beim Auftraggeber außer Haus, eine Schülergruppe erhält von einer Schüler-Mutter eine Einführung in eine visuelle Programmiersprache, eine weitere von einem Schüler-Vater einen Workshop in Löten als Basis zum Erstellen von elektronischen Schaltungen. Die verbleibenden beiden Teams recherchieren in der Bibliothek und im Internet bzw. machen sich Gedanken zum Design. Wie ist das möglich? Vor 10 Jahren wäre hinsichtlich der Erfüllung der Lehrpläne zu wenig Freiraum gewesen und schulorganisatorisch zu viel Unterricht ausgefallen? Heute gibt es diesen inhaltlichen Freiraum, Kompetenzerwerb in Projekten ist unbestritten, Schlüsselqualifikationen werden erlernt und trainiert. Weiterhin hat sich die Anzahl der Fächer pro Jahrgangsstufe deutlich reduziert. Es gibt kein Fach, das weniger als vier Stunden in der Woche hat. Da mehrere Fächer am Projekt beteiligt sind, decken sie alle Stunden des Dienstagvormittag ab, …


… und am Mittwochvormittag?


Da findet Mathematik- und Englisch- und Deutschunterricht statt. In Mathematik erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler durch einen von der Fachschaft erstellten digitalen Lernpfad gerade grundlegende Kompetenzen in der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Der Lehrer führt am Gang in einer Nische mit Tisch und zwei Sesseln ein Gespräch. Seit die Stundenanzahl der einzelnen Fächer in einem Schuljahr deutlich erhöht wurde und er zwei Fächer pro Klasse unterrichtet, kennt er die Stärken und Schwächen seiner Schülerinnen und Schüler genau. So kann er sie leichter coachen: Der eine erhält den Auftrag seine Basiskom¬petenzen zu sichern, der andere wird ermuntert, eine besonders knifflige Aufgabenstellung zu lösen. Jeder dokumentiert seinen Fortschritt bzw. seine Schwierigkeiten in einem Lerntagebuch. In einer Woche ist dann der nächste Besprechungstermin, in dem Rückblick gehalten wird. Sollten bis dahin Fragen auftreten, können diese im Forum gepostet werden. Die Antwort vom Schülermoderator kommt spätestens am nächsten Tag. In Englisch sind heute zwei Lehrer anwesend, um Schülergruppen in der Debatte besonders intensiv zu trainieren. Seitdem die Eigenverantwortlichkeit der Schule gestärkt wurde, gibt es neben Sozialpädagogen auch einen Systemadministrator und einen Verwaltungsdirektor. Beide entlasten die Lehrer und setzen damit Ressourcen für die pädagogische Arbeit frei.


… und am Mittwoch Nachmittag:


Da ist jede Schülerin und jeder Schüler beim Komponieren und Musizieren oder beim Theater oder bei der Zirkus Akrobatik aktiv. Halt, doch nicht jede Schülerin und jeder Schüler. Es gibt da einige die in ihrem Sportverein trainieren bzw. im Musikverein am Repertoire Ihres nächsten Konzerts arbeiten.


Peter Brichzin, 7.3.2012

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